Werk- und Forschungshalle Diemerstein erhält Auszeichnung beim Deutschen Ingenieurbaupreis 2024
Die Werk- und Forschungshalle auf dem Campus Diemerstein wurde mit einer der renommierten Auszeichnungen des Deutschen Ingenieurbaupreises 2024 geehrt. Die feierliche Verleihung erfolgte durch Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sowie Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, vor rund 200 Gästen in Berlin.
Das prämierte Projekt wurde unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf und Prof. Stephan Birk realisiert und entstand in enger Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe sowie Studierenden des fatuk. Die Jury würdigte die Werk- und Forschungshalle für ihre innovative und nachhaltige Bauweise.
Jury würdigt das Projekt:
"Die Werk- und Forschungshalle liegt als Teil des Forschungsbereichs t-lab der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau idyllisch im Diemersteiner Tal. Das Gebäude ist durch Form und Materialien ein markanter Blickpunkt, umgeben von einer beeindruckenden Natur. Beim Näherkommen bestätigt sich die klare unaufgeregte Struktur in Kombination mit vielen liebevoll gelösten Details auf handwerklich hohem Niveau. Diese Qualität setzt sich im Innenraum nahtlos fort. Die Halle präsentiert sich als ein großes Volumen, Nebennutzungen sind in einem eingestellten Holzkubus untergebracht. Der Raum wird unterschiedlich genutzt. Neben handwerklichen Arbeiten mit Studierenden werden Veranstaltungen durchgeführt. Die Jury hebt in besonderem Maß den hohen Innovationsgrad hervor. Die Konstruktion folgt konsequent dem Gedanken der Vorfertigung, der einfachen Montage und Demontage sowie der Wiederverwendung von Bauelementen.
Beim Hallentragwerk kommen innovative Ringknoten aus Kunstharzpressholz zum Einsatz. Dach und Wandelemente werden mit einem konisch geformtem Dübel aus dem gleichen Material verbunden. Das Projekt adressiert exemplarisch aktuelle Fragestellungen im Baubereich: die effiziente Nutzung von Baumaterialien, der Fokus auf regenerative Stoffe und die Aspekte der Wiederverwendung. Der Ansatz des "einfach bauen" ist beispielhaft umgesetzt. Die Errichtung des Gebäudes durch Studierende und die kurze Bauzeit belegen die Effizienz des Ansatzes. Neben den Themenbereichen Konstruktion, Nachhaltigkeit und Innovation zeichnet sich das Gebäude durch gestalterisch und handwerklich hohe Qualität in der Umsetzung aus. Aus Sicht der Jury ist es ein gelungenes Beispiel, wie aus einer konstruktiven Idee durch smartes Engineering und hohe Handwerkskunst ein überzeugendes Gesamtbauwerk entstehen kann."
Die Werk- und Forschungshalle bildet den Auftakt für einen experimentellen Holzbau-Campus der RPTU in Diemerstein. Bereits vor der Anerkennung durch den Deutschen Ingenieurbaupreis wurde das Projekt mit dem Deutschen Hochschulpreis Holzbau 2023 sowie dem rheinland-pfälzischen Holzbaupreis 2024 ausgezeichnet. Das Vorhaben wurde durch das Klimabündnis Bauen der Landesregierung Rheinland-Pfalz unterstüzt, um das Potenzial des regional verfügbaren Baustoffs Holz weiter zu erforschen und in der Praxis zu etablieren.
Weiterführende Informationen und Pressemeldungen:
https://bingk.de/deutscher-ingenieurbaupreis-2024-feierlich-in-berlin-verliehen-2/
https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Wettbewerbe/DeutscherIngenieurbaupreis/2024/verfahren.html