Hochschulpreis Holzbau 2023
Alle zwei Jahre sind Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens eingeladen, im Rahmen des Hochschulpreises Holzbau ihre neuen Ideen für die Verwendung von Holz- und Holzwerkstoffen im Holzbau zu präsentieren. In diesem Jahr wurde der Hochschulpreis Holzbau bereits zum 5. Mal vergeben.
Wir freuen uns über die Strahlkraft der Werk- und Forschungshalle Diemerstein mit zwei Auszeichnungen: Hochschulpreis (1. Preis) für unsere Studierenden und Betreuenden des WFH Diemerstein sowie die zusätzliche Anerkennung für den am t-lab entwickelten Konusadapter.
Werk und Forshungshalle Diemerstein (1. Preis)
Würdigung der Jury
Hochschulpreis Holzbau 2023
Den 1. Preis erhielt die Werk- und Forschungshalle Diemerstein der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Die Jury würdigte bei diesem Projekt die Berücksichtigung der Rückbaubarkeit sowie den Nachweis eines variablen Nutzungskonzeptes. Darüber hinaus überzeugte das Projekt durch den Einsatz und die Anwendung konstruktiver Innovationen, wie z.B. einer lösbaren Knotenverbindung.
Die intensive Durcharbeitung des entwurfsprägenden 3-Gelenk-Rahmensystems aus Holzstäben zeichnet diese Arbeit in besonderem Maße aus. Von der Nutzung und Anwendung konstruktiver Innovationen wie einem „hocheffizienten Ringknoten aus Kunstharzpressholz (KP)“ bis zur gestalterischen Akzentuierung der lösbaren Knotenverbindung mit konischen Pressholzdübeln, steht dieser Entwurf beispielhaft für die Auseinandersetzung mit dem Holzbau. Neben einer schlüssigen Lösung der baulichen Herausforderungen entwickelt diese Arbeit über die Aspekte der Rückbaubarkeit hinaus durch ihr variables Nutzungskonzept eine überzeugende Haltung zur Qualität des Werkstoffes Holz und seiner gesellschaftlichen Relevanz über die Architektur hinaus.
Konusadapter aus Kunstharzpressholz (Anerkennung)
Würdigung der Jury
Deutscher Holzbau Preis 2023
Eine wirkliche Kreislauffähigkeit ist im Holzbau nur mit lösbaren Verbindungen zu erreichen. Diese Notwendigkeit greift die Entwicklung des t-lab auf. Der Konusadapter aus Kunstharzpressholz ermöglicht die reversible Kopplung von Bauteilen in vielfältigsten Anwendungen: Decken an Träger, Träger an Stützen oder Stütze an Stütze. Überzeugt hat die Jury, dass der Konusadapter auf traditionellen Verbindungsarten aufbaut – den Formschluss – und gleichzeitig moderne Entwicklungen in der Material- und Verbindungstechnologie aufgreift – Kunstharzpressholz und die Schraubentechnologie. Damit wird er mehreren Anforderungen im modernen Holzbau gerecht: Passgenauigkeit, Formstabilität und Dauerhaftigkeit. Vor allem in Verbindung mit geschichteten Holzprodukten mit Querlagen kann diese Entwicklung ihr volles Potenzial ausspielen, da das Risiko eines Querzugversagens durch den Pressdruck des Konusadapters minimiert ist. Der Jury verblieben Fragen zum Aufwand bei der Herstellung / beim Abbund und der notwendigen Präzision auf der Baustelle beim Fügen zweier mit dem Konusadapter zu verbindenden Holzbauteile.