fatuk | Fachbereich Architektur Rheinland-Pfälzische Technische Universität
t-lab | Holzarchitektur und Holzwerkstoffe

Forschung

Neue Potentiale im Holzbau durch Standardisierung:

Holzhybridträger hoher Tragfähigkeit aus Fichtenkernlamellen und Randlamellen aus Kunstharzpressholz

Bearbeiter:

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf, Dr.-Ing. Dennis Röver, Dipl.-Ing. Wenchang Shi

Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen standardisierte, hochfeste und hochsteife Brettschichtholz-Hybridträger bestehend aus Fichten-Kernlamellen niederer Festigkeit (Festigkeitsklassen T8/T9) und Randlamellen aus hochfestem Kunstharzpressholz (KP) für den Einsatz in Nutzungsklasse 1/2, Gebrauchsklasse 0,1,2 entwickelt werden. Ziel ist die ganzheitliche Betrachtung des verstärkten Biegeelementes, sowohl unter statisch-konstruktiven, wie auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Fichtenholz der Festigkeitsklassen T8 und T9 ist aufgrund der geringen charakteristischen Festigkeiten nur eingeschränkt für baupraktische Anwendungen geeignet. Biegeträger, die aus Lamellen dieser Festigkeitsklassen aufgebaut sind sollen in der Biegezugzone und ggf. auch in der Biegedruckzone mit dem Hochleistungsholzwerkstoff KP versehen werden. Mit dem Forschungsvorhaben soll nachgewiesen werden, dass mit der Verstärkung leistungsfähige, dauerhafte sowie wirtschaftliche interessante Bauprodukte zum Einsatz im konstruktiven Holzbau entstehen können.

Die verstärkten KP-BSH-Hybrid-Träger sollen sowohl signifikant höhere Tragfähigkeiten und Steifigkeiten gegenüber unverstärkten BSH-Trägern der jeweiligen Festigkeitsklassen aufweisen, eine sichere, einfache und kostengünstige Montage gewährleisten, als auch wirtschaftliche Vorteile durch die Standardisierung und durch die höhere Leistungsfähigkeit gegenüber konventionellen Brettschichtholzträgern mit sich bringen. Ferner soll die Möglichkeit einer zerstörungsfreien Demontage gegeben sein, so dass eine Kaskadennutzung der Tragelemente ermöglicht wird. Durch die Decklagen aus dauerhaftem KP und durch die Versiegelung der Stirnholzflächen an den Enden der Biegeelemente durch KP ist mit einer Steigerung der Dauerhaftigkeit des gesamten Trägerquerschnitts zu rechnen.

Im Forschungsvorhaben sollen sowohl Biegeträger großer Spannweite, als auch Systemelemente für Gelenkträger und unterspannte Träger untersucht werden.

Mittelgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung