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Publikationen

Acetyliertes Buchenholz in Brücken und Türmen

R. Klopfer u. J. Graf: "Acetyliertes Buchenholz in Brücken und Türmen", holztechnologie 61, Seite 31-36, Dresden 2020.

Der Einsatz von Buchenholz für tragende Zwecke im bewitterten Außenbereich wird durch Acetylierung, eine chemische Modifizierung, möglich. Die Rotbuche kann in die Dauerhaftigkeitsklasse DC1 eingestuft werden, das Schwind- und Quellverhalten wird im Außenbereich um ca. 65% reduziert. Grundsätzlich steigen bei acetylierter Brettware die Druckfestigkeiten um 30% (Längsdruck) und um 60% (Querdruck) gegenüber nativen Buchenholzbrettern an. Die Längszugfestigkeiten fallen um bis zu 20% ab, die Biegezugfestigkeit fällt um max. 12% ab. Die Acetylierung führt zu erhöhter Rissbildung infolge Querzug, die Schrägfaserigkeit von Buchenbrettern bewirkt daher große Streubreiten der Zugfestigkeit. Buchenfurnierschichtholz aus stehenden acetylierten Furnieren führt zur Homogenität der mechanischen Eigenschaften. Der Mittelwert der Biegefestigkeit von acetyliertem Buchenfurnierschichtholz ist annähernd gleich dem von acetylierten Vollholzbrettern. Aufgrund geringerer Streubreiten der Einzelwerte um den Mittelwert steigt aber die charakteristische Biegefestigkeit um 44% deutlich an.

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